Wie man sich auf Bali respektvoll kleidet: Ein Leitfaden zur Inseletikette und mühelosem Stil
Von Zvjezdan
Die balinesische Luft umgibt eine besondere Magie – eine duftende Mischung aus Frangipani, Weihrauch und dem fernen Rauschen der Brandung. Kein Wunder also, dass Reisende, mich eingeschlossen, von diesem smaragdgrünen Fleckchen im indonesischen Archipel mit der gleichen Sehnsucht angezogen werden wie wir von der Adriaküste, wo Türkis auf Stein trifft und die Geschichte in jedem Olivenbaum spürbar ist. Doch wie ich bei meinem ersten Besuch schnell lernte, bringt Balis Charme seine eigenen Regeln mit sich – vor allem, was man anziehen sollte (und was nicht).
Ob Sie in Ubud Wasserfälle bewundern oder den Sonnenuntergang über Tanah Lot genießen – respektvolle Kleidung bedeutet nicht nur, sich anzupassen. Es geht darum, eine Insel zu ehren, auf der Tradition so eng mit dem Alltag verwoben ist wie die Gaben vor jeder Haustür. Also, ziehen Sie Ihre Sandalen aus (das werden Sie oft tun) und entdecken Sie die Kunst balinesischer Kleidung – wo Komfort auf Tradition trifft, mit einem Hauch von Inselflair.
1. Sarongs, Schärpen und Lächeln: Tempelkleidung 101
Stellen Sie sich vor, Sie wandern durch ein Meer smaragdgrüner Reisterrassen und stoßen auf einen Tempel, dessen Tore mit karierten Stoffen und Wächterstatuen geschmückt sind. Ihr Instinkt sagt Ihnen, Sie würden mit der Kamera hineingehen. Doch halt! Balis Tempel (Pura) sind heilige Orte, erfüllt von Opfergaben und dem täglichen Tanz der Gläubigen.
Die richtige Tempelkleidung ist nicht verhandelbar:
– Sarong (Kain): Dieser traditionelle Wickelrock wird um die Taille gebunden und bedeckt die Beine. Männer und Frauen tragen ihn gleichermaßen, und glauben Sie mir, nichts drückt „Ich respektiere Ihre Kultur“ so deutlich aus wie ein Sarong.
– Schärpe (Selendang): Knapp über der Hüfte gebunden ist die Schärpe mehr als ein modisches Statement – sie symbolisiert Bescheidenheit und Selbstbeherrschung.
– Bedeckte Schultern: Am Strand sollten Sie auf Spaghettiträger verzichten. Entscheiden Sie sich für ein T-Shirt oder eine Bluse, die die Schultern bedeckt. (Profi-Tipp: Packen Sie einen leichten Schal in Ihren Tagesrucksack. Er dient gleichzeitig als Schulterschutz und als improvisiertes Kopftuch an besonders sonnigen Tagen.)
Die meisten Tempel vermieten oder verleihen Sarongs und Schärpen am Eingang. Wer es aber wirklich abenteuerlustig mag, kann sich einen Sarong auf einem lokalen Markt in Ubud oder Seminyak besorgen. Die Farben und Batikmuster machen ihn zu einem wunderschönen Souvenir (und wer wie ich Kroate ist, wird die Handwerkskunst zu schätzen wissen – man kann ihn sich wie eine balinesische Paška čipka für seine Garderobe vorstellen).
2. Island Casual: Alltags-Dresscodes meistern
Außerhalb der Tempel ist die Kleiderordnung auf Bali entspannt, aber nicht ausgelassen. Das tropische Klima schreit nach Leinen, Baumwolle und Batik – Stoffe, die so leicht atmen wie die Meeresbrise. Aber „Insel-Casual“ bedeutet nicht „Strandparty rund um die Uhr“.
Hier ist die unausgesprochene Regel:
– Kühl halten, abgedeckt halten (so ungefähr): Kurze Shorts und Tanktops sind in Kutas Surfszene in Ordnung, aber in Dörfern, auf Märkten oder beim Besuch eines Familienanwesens ist Bescheidenheit erwünscht. Achten Sie auf Kleidung, die Ihre Oberschenkel und Schultern bedeckt. Denken Sie an luftige Culottes, Midiröcke oder locker sitzende Hosen mit ärmellosen Oberteilen.
Fußbekleidung:
Bali ist eine Welt, in der man sich gerne an- und auszieht. Sandalen oder Flip-Flops eignen sich perfekt für Tempelbesuche und Strandspaziergänge, aber für Dschungelwanderungen oder Motorradabenteuer sollten Sie festere Schuhe mitnehmen. Und ziehen Sie immer, immer, Ihre Schuhe aus, bevor Sie ein Haus oder einen heiligen Ort betreten (eine Gewohnheit, die Ihnen seltsam vertraut vorkommt, wenn Sie an der dalmatinischen Küste aufgewachsen sind, wo Schuhe und Stari Kamen nie zusammenpassen).
3. Grenzen der Strandmode: Wo Bikinis hingehören
Ich verstehe – die Versuchung, im Badeanzug zu leben, ist groß. Aber denken Sie daran: Knappe Strandkleidung gehört in den Sand (oder an den Infinity-Pool), nicht in die Stadt. In Bademode durch einen Markt zu schlendern, ist ein todsicherer Weg, missbilligende Blicke zu ernten.
Goldene Regel: Bedecken Sie sich, bevor Sie den Strand verlassen. Ein einfacher Sarong, ein Sommerkleid oder ein lockeres T-Shirt verwandeln Sie vom „Touristen, der sich in der Übersetzung verloren hat“ in einen „respektvollen Reisenden“. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit, der Nachmittagssonne zu entgehen – eine Lektion, die ich nach zu vielen Sonnenbränden gelernt habe, sowohl auf Bali als auch zu Hause in Split.
4. Zeremoniensaison: Im Zweifelsfall vor Ort bleiben
Wenn Sie das Glück haben, zu einer balinesischen Zeremonie eingeladen zu werden – einer Hochzeit, einer Einäscherung oder einer Vollmondsegnung –, betrachten Sie dies als Ihren großen Auftritt. Die Einheimischen kleiden sich in Schale: Frauen in Kebaya (zarten Spitzenblusen), Männer in luftigen Hemden und Udeng (traditionellen Kopftüchern). Sie müssen nicht in voller Montur erscheinen, aber seien Sie ruhig etwas förmlich.
Packen oder leihen:
– Ein langer Rock oder eine elegante Hose
– Ein helles, sauberes Hemd oder eine Bluse
– Eine frische Schärpe
– Zusätzlicher Respekt (und vielleicht eine Blume hinter dem Ohr, um das Ganze abzurunden)
Seien Sie darauf vorbereitet, im Schneidersitz zu sitzen, oft zu lächeln und jede angebotene Kokosnussmischung mit beiden Händen anzunehmen. Das ist die balinesische Art.
5. Die kleinen Dinge: Tattoos, Hüte und andere Nuancen
- Tätowierungen: Bali ist bekannt dafür, dass Tätowierungen erlaubt sind. In Tempeln oder bei Zeremonien sollten Sie Ihre Tätowierungen jedoch bedecken, insbesondere wenn Ihre Tätowierung religiöse Motive aufweist.
- Hüte und Sonnenbrillen: Nehmen Sie sie ab, bevor Sie Tempel oder Häuser betreten.
- Regenbekleidung: Tropische Regenfälle kommen unerwartet. Ein farbenfroher Poncho ist genauso wichtig wie Ihre Sonnencreme – und sorgt für tolle Fotos inmitten der plötzlichen Monsunstimmung der Insel.
Abschließende Gedanken: Passende Kleidung, den Geist leben
Sich auf Bali respektvoll zu kleiden, bedeutet nicht nur Stoff und Passform – es geht darum, den heiligen Boden der Insel behutsam zu betreten, sich bewusst zu bewegen und den Tanz des Alltags zu genießen. Wenn du deine Flip-Flops gegen einen Sarong tauschst, sagst du: „Ich sehe dich, Bali. Ich ehre deine Traditionen.“ Und mit etwas Glück erwidert Bali deine Ehrerbietung und offenbart dir Ecken seiner Seele, die den meisten Touristen verborgen bleiben.
Also, geh hinaus, Reisender. Hülle dich in Farbe, geh mit Demut und lass dich von der Seele der Insel von innen heraus kleiden.
Reisetipp aus Zvjezdan:
Wenn Sie unsicher sind, lächeln Sie einfach und fragen Sie einen Einheimischen. Ihre Wärme steht der balinesischen Sonne in nichts nach, und ihre Ratschläge? Immer stilvoll.
Bereit, noch mehr ungewöhnliche Ecken Balis zu entdecken? Folgen Sie meinen Inselabenteuern und erfahren Sie Geschichten, Tipps und gelegentlich ein Rezept – denn schließlich beginnen die schönsten Reisen mit Neugier und einem gut gebundenen Sarong.
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