Balis landschaftlich reizvollste Fahrten und Roadtrips: Die Seele der Insel auf vier Rädern erkunden
Von Fenna | Niederländische Reiseerzählerin und Fotoenthusiastin
Die Sonne geht golden über den smaragdgrünen Reisfeldern auf und lässt den Morgentau schimmern. Eine sanfte Brise streicht durch die Palmwedel und trägt einen Hauch von Weihrauch und Abenteuer mit sich. Das ist Bali im Morgengrauen – und es gibt keinen besseren Weg, seine Magie zu erleben, als hinter dem Steuer, mit heruntergelassenen Fenstern und der Playlist auf Fernweh-Modus.
Für einen niederländischen Reisenden, der an flache, endlose Polderstraßen gewöhnt ist, erscheinen Balis kurvenreiche Bergstraßen und üppige Dschungelpfade wie ein berauschender Traum. Hier ist mein handverlesener Reiseführer zu den landschaftlich reizvollsten Fahrten und Roadtrips auf Bali. Jede Route verspricht authentische Begegnungen, atemberaubende Ausblicke und einen Vorgeschmack auf das wilde Herz der Insel.
1. Von Ubud nach Munduk: Reisterrassen, Dschungel und Bergnebel
Route: Ubud – Tegalalang – Kintamani – Bratan-See – Munduk
Distanz: ~70 km (ca. 2-3 Stunden Fahrt, mit Zwischenstopps mehr)
Warum hingehen:
Diese Route ist eine postkartenreife Reise direkt aus Ihren Instagram-Träumen. Verlassen Sie Ubuds Bohème-Trubel und schlängeln Sie sich durch die terrassenförmig angelegten grünen Wellen von Tegalalang – ein absolutes Muss bei Sonnenaufgang, wenn das Licht sanft und die Luft still ist. Als Niederländer erinnert mich die Kunstfertigkeit dieser Terrassen an unsere eigene Liebe zu geordneten Landschaften, doch hier verschmelzen Natur und Kultur in ungezügelter Harmonie.
Je höher Sie steigen, desto kühler und neblig wird die Luft rund um Kintamani, wo der Vulkankegel des Mount Batur am Horizont glüht. Gönnen Sie sich einen Kopi Bali (balinesischen Kaffee) mit Panoramablick auf den Kratersee – ein Moment purer, koffeinhaltiger Glückseligkeit.
Die Straße schlängelt sich dann hinunter zum Bratan-See, wo der Pura Ulun Danu ruhig auf dem Wasser schwimmt. Machen Sie ein Foto und fahren Sie dann weiter nach Munduk, einem Bergdorf, umgeben von Wolken und Wasserfällen. Hier ist die niederländische Kolonialvergangenheit in der Architektur und den Kaffeeplantagen spürbar und verleiht Ihrem balinesischen Abenteuer eine unerwartete europäische Note.
Fennas Tipp:
Packen Sie einen Pullover ein – in Munduk kann es überraschend kühl sein! Und verpassen Sie nicht den geheimen Aussichtspunkt mit den Zwillingsseen zwischen Buyan- und Tamblingan-See – ein Foto, das Ihre niederländischen Freunde zu Hause vor Neid erblassen lässt.
2. Ost-Bali-Odyssee: Sidemen nach Amed
Route: Sidemen – Tirta Gangga – Lempuyang-Tempel – Amed
Distanz: ~60 km (2 Stunden, mehr mit Umwegen)
Warum hingehen:
Wenn Ubud die Seele Balis ist, dann ist Ostbali ihr wildes, windgepeitschtes Herz. Beginnen Sie in Sidemen, einem Tal mit sanften Reisfeldern und traditionellen Weberdörfern – es fühlt sich an wie eine Welt fernab der Touristenmassen. Die Fahrt nach Osten ist ein Kaleidoskop aus grünen Tälern und fernen Vulkanen: Der Mount Agung dominiert jeden Anblick, feierlich und majestätisch.
Gönnen Sie sich ein Bad in den königlichen Pools von Tirta Gangga und erklimmen Sie anschließend die „Himmelstreppe“ im Lempuyang-Tempel. Die berühmten Tore mit Agungs Silhouette sind jeden Schritt (und das frühe Aufstehen) wert. Weiter geht es über kurvenreiche Küstenstraßen nach Amed, einem entspannten Fischerdorf, das für seine schwarzen Sandstrände und Korallenriffe bekannt ist.
Fennas Tipp:
Ostbali ist perfekt für Roller-Abenteurer – aber Vorsicht vor den Haarnadelkurven! Und vergesst euren Schnorchel nicht; Ameds Unterwasserwelt ist pure Magie.
3. Bukit Peninsula Loop: Klippenblicke und Surfer-Vibes
Route: Jimbaran – Uluwatu – Nyang Nyang – Balangan – Jimbaran
Distanz: ~40 km (1,5–2 Stunden, am besten mit Pausen)
Warum hingehen:
Für alle, die sich nach Meeresbrise und dramatischen Klippen sehnen, ist die Bukit-Halbinsel ein Paradies auf zwei (oder vier) Rädern. Beginnen Sie in Jimbaran mit einem Sonnenaufgangsfrühstück am Strand und fahren Sie dann Richtung Süden zu den legendären Surfspots von Uluwatu und dem Tempel, der der Schwerkraft trotzt und auf hohen Kalksteinfelsen thront.
Die wahren Juwelen sind die versteckten Strände: Nyang Nyang mit seinen wilden, leeren Ufern und dem skurrilen Schiffswrack oder Balangan, wo lokale Warungs Sate Lilit mit salziger Luft servieren. Als niederländischer Reisender kann ich das Gefühl des endlosen Sommers hier nur bewundern – ganz anders als unsere Nordseekälte!
Fennas Tipp:
Parken Sie Ihren Roller oben auf den Klippen und wandern Sie hinunter, um das volle Stranderlebnis zu genießen. Nehmen Sie ausreichend Wasser und Sonnencreme mit; die Sonne in Bukit ist glühend heiß (ja, sogar für uns sonnenerfahrene Europäer).
4. Die Wildnis Westbalis: Pejarakan nach Medewi
Route: Pejarakan (in der Nähe der Insel Menjangan) – Pemuteran – Pulaki-Tempel – Negara – Medewi
Distanz: ~90 km (2,5-3 Stunden)
Warum hingehen:
Westbali liegt herrlich abseits der ausgetretenen Pfade. Hier vergeht die Zeit langsamer und die Landschaft wechselt vom Dschungel zur trockenen Savanne. Beginnen Sie in der Nähe der Insel Menjangan – ein Traum für Taucher – und schlendern Sie entlang der Nordküste durch verschlafene Fischerdörfer.
Halten Sie am Pulaki-Tempel, der von einer Horde frecher Affen bewacht wird (Sonnenbrille gut aufpassen!). Die Straße verläuft entlang der Küste, eingerahmt von schwarzen Sandstränden und fernen Bergen. Beenden Sie Ihre Tour in Medewi, Balis Longboard-Surf-Mekka, wo Sie frische Kokosnüsse genießen und den Sonnenuntergang beobachten können, der den Himmel in Feuer taucht.
Fennas Tipp:
Diese Route ist ideal für Reisende, die dem Trubel entfliehen möchten. Die Unterkünfte sind einfach, aber gemütlich – denken Sie an Strandbungalows und Hängematten, nicht an Infinity-Pools.
Roadtrip auf Bali: Praktische Tipps aus niederländischer Sicht
Balis Straßen können chaotisch sein: Roller schlängeln sich durch den Verkehr, und Hunde schlafen im Schatten. Als niederländischer Radfahrer bin ich überzeugt, dass man die Gegend am besten mit einem gemieteten Roller erkunden kann – das ist die ultimative Freiheit! Wenn Sie sich unsicher fühlen, mieten Sie einen einheimischen Fahrer und genießen Sie die Landschaft stressfrei.
Sicherheit geht vor:
– Tragen Sie immer einen Helm (auch wenn die Einheimischen das nicht tun).
– Fahren Sie langsam und rechnen Sie mit dem Unerwarteten (Hühner eingeschlossen).
– Laden Sie Offline-Karten herunter – in den Bergen kann das Signal lückenhaft sein.
Tipps zum Fotografieren:
– Am frühen Morgen ist das Licht am besten (und es herrscht weniger Gedränge).
– Scheuen Sie sich nicht, anzuhalten und mit Bauern oder Handwerkern zu plaudern.
– Für diese weitläufigen Aufnahmen von Reisfeldern ist ein Weitwinkelobjektiv Ihr Freund.
Abschließende Gedanken
Balis landschaftlich reizvollste Fahrten sind mehr als nur Routen – sie öffnen die Tür zur lebendigen Inselwelt. Hinter jeder Kurve entdecken Sie versteckte Tempel, heitere Warungs und Landschaften, die selbst unserem holländischen Ordnungssinn trotzen. Mieten Sie sich also einen Roller, packen Sie Ihre Kamera ein und lassen Sie sich von der Insel führen, wohin sie Sie führt.
Selamat Straße! – Gute Reise und möge Ihr Roadtrip nach Bali so unvergesslich sein wie die Insel selbst.
Lust auf mehr ungewöhnliche Bali-Geschichten und lebendige Reisefotos? Folge meinen Abenteuern auf Instagram @fennaexplores!
Kommentare (0)
Hier gibt es noch keine Kommentare, Sie können der Erste sein!